Bauchumfang

Dass Übergewicht die Entstehung von Krankheiten begünstigt, ist allgemein bekannt. Allerdings ist die alleinige Betrachtung des Gewichts nicht ausreichend, um eine individuelle Risikoeinschätzung zu erhalten.

Dem Bauchumfang kommt in dieser Hinsicht eine entscheidende Bedeutung zu: Übermäßige Fettansammlungen in der Körpermitte sind weitaus gefährlicher als Fettdepots an den Oberschenkeln oder am Gesäß.

Bei Bauchfett handelt es sich um stoffwechselaktives Gewebe. Dadurch können entzündliche Prozesse in Gang gesetzt werden.

Wie wird der Bauchumfang korrekt gemessen?

Es wird empfohlen, die Messung auf nüchternen Magen vorzunehmen. Ansonsten kann das Ergebnis durch einen gefüllten und aufgeblähten Magen verfälscht sein.

So sollte man vorgehen, um den Bauchumfang korrekt zu ermitteln:

  1. Man macht seinen Oberkörper frei und nimmt eine aufrechte, stehende Körperhaltung ein.
  2. Das Maßband wird um die Taille zwischen den Rippenbogen und die Oberkante des Beckenkamms gelegt.
  3. Das Maßband befindet sich auf Höhe des Bauchnabels. Es sollte straff gehalten werden.
  4. Die Enden werden vorne zusammengeführt.
  5. Nun sollte man tief ausatmen. Das Ergebnis ist ablesbar.

Wann gilt der Bauchumfang als bedenklich?

In der Medizin unterscheidet man den Apfel- und den Birnentyp. Bei Menschen, deren Körperform birnenähnlich ist, findet man oftmals eine schmalere Taille und weniger Bauchfett (in der Fachsprache Viszeralfett genannt). Die Fettansammlungen verteilen sich auf Oberschenkel und Gesäß.

Beim übergewichtigen Apfeltyp gibt der Bauchumfang oftmals Anlass zur Sorge. Ab wann man von einem erhöhten Bauchumfang spricht, ist auch vom Geschlecht abhängig.

Frauen:

BauchumfangBedeutung
< 80 cmnormal
> 80 cmerhöht
> 88 cmstark erhöht

Männer:

BauchumfangBedeutung
< 94 cmnormal
> 94 cmerhöht
> 102 cmstark erhöht

Bei einem Messergebnis von über 88 cm bei Frauen bzw. über 102 cm bei Männern sind gesundheitliche Folgen wahrscheinlich. Es sollte zeitnah eine Gewichtsabnahme und Ernährungsumstellung angestrebt werden.

Männer neigen häufiger zu bedenklichen Bauchfettansammlungen. Dies ist hormonell bedingt. Viele Frauen stellen erst nach den Wechseljahren übermäßiges Bauchfett fest.

Welche Risiken bringt Bauchfett mit sich?

Problematisch ist vor allem die Hormonausschüttung des stoffwechselaktives Fettgewebes. Durch die dadurch entstehenden Entzündungsreaktionen steigt der Blutdruck an. Bluthochdruck fördert wiederum das Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Auch der Insulinstoffwechsel wird durch zu viel Viszeralfett negativ beeinträchtigt.

Nachfolgend sollen die möglichen gesundheitlichen Konsequenzen dargestellt werden:

  • Herzinfarkt und Schlaganfall
  • Diabetes
  • Das Risiko für Darm-, Bauchspeicheldrüsen- und Brustkrebs steigt.

Quellen

Burgerstein, Uli P. / Schurgast, Hugo / Zimmermann, Michael B.; Handbuch Nährstoffe: Vorbeugen und Heilen durch ausgewogene Ernährung